Teezubereitung ist eine Kunst

Teezubereitung - Tipps von der TeeWiese Halle Westfalen Alte Lederfabrik

Die traditionelle chinesische Gongfu-Cha-Methode, lose als „Tee mit Mühe zubereiten“ übersetzt, verwandelt die Teezubereitung in ein Ritual. Dabei wird der Tee mit konzentriertem Fokus in einer Reihe von achtsamen Bewegungen perfekt zubereitet. 

Die Gongfu-Cha-Methode ist genau das Gegenteil des heutigen Verständnisses der schnellen und einfachen Zubereitung mit Teebeutel. Lange, bevor die Bequemlichkeit zum wichtigsten Faktor bei der Teezubereitung wurde, entwickelte sich die Gongfu-Zeremonie im südlichen China während der Qing-Dynastie, der letzten der großen kaiserlichen Dynastien. Yuan Mei, ein berühmter Dichter dieser Zeit, schrieb über die Zeremonie:

“Die Tassen sind klein wie Walnüsse, der Topf so klein wie eine duftende Zitrone. Es wird nicht mehr als eine Unze auf einmal ausgegossen. Führ die Tasse zum Mund und schlucke nicht in Eile, sondern rieche zuerst den Duft, schmecke ihn dann und mache Dir bewusst Gedanken darüber. Das zarte Aroma trifft die Nase und eine gewisse Süße verweilt auf der Zunge. Nach einer Tasse trinkst du eine zweite und eine dritte. Er vertreibt die Unruhe in den Menschen und wirkt der Arroganz entgegen.”

Die Einführung von Gongfu-Cha bedeutete für das China dieser Zeit eine tiefgreifende Veränderung. Die Ming-Dynastie lag noch nicht lange zurück, als man begann, den gepressten Tee mit losen Blättern zu ersetzen und den Tee aufgoss statt ihn zu essen. Dies führte die chinesische Teekultur in eine völlig neue Ära, in der die Teezubereitung zur Kunst wurde und von Adligen und Gelehrten in ganz China zutiefst verehrt wurde. Die neue Methode brachte auch neues Geschirr mit sich, viel von dem, was wir heute noch gebrauchen.

Der Gaiwan, ein besonderes Stück, ist immer noch das von Tee-Liebhabern bevorzugte Accessoire für die Teezubereitung. Es handelt sich um ein dreiteiliges Gefäß, oft aus Porzellan, welches sich ausgezeichnet zum Aufgießen von zarten weißen und grünen Tees eignet, da Porzellan weniger die Wärme speichert als Steinzeug. Die Grundlagen sind nicht allzu kompliziert: Den Gaiwan und die Tassen mit heißem Wasser übergießen, um sie zu erwärmen, die Blätter anfeuchten, den Tee mehrfach aufgießen und ausschenken, wobei die Ziehzeiten recht kurz gehalten werden sollten. Und genau hier wollen wir beginnen. 

Wenn Du einen Gaiwan verwendest, halte Dich nicht zurück und rieche am Deckel. Hier tummeln sich die aufgestiegenen Aromen  und das Erkennen der subtilen Änderungen im Geruch Aufguss für Aufguss ist eine Fähigkeit, die jeder Teekenner lernen sollte. Das Meistern des Gaiwan erfordert ein wenig Übung, aber schon in kürzester Zeit wirst Du die von früher vertraute Teekanne weglassen.

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1 Kommentar
  • Endlich mal ein Teegeschäft, dass sich auch mit der Tradition auskennt. Sehr guter Artikel. Danke, ich dachte schon, so etwas gibt es gar nicht mehr.

    Harald Kasten am

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